Interview der SV mit dem Schulleiter
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Interview der SV mit dem Schulleiter

von Administrator

Herr Golder: Herzlich willkommen, liebes SV-Team! Ich freue mich, dass wir heute die Gelegenheit haben, uns über die Zwischenevaluation auszutauschen. Diese Evaluation führen wir bei neuen Klassen nach ungefähr einem halben Jahr durch, um systematisch Daten zur Startphase an unserer Schule zu erheben. Die Ergebnisse zeigen, dass der überwiegende Teil der Schülerinnen und Schüler gut angekommen ist und sich gut eingelebt hat – ein sehr positives Feedback.

SV: Vielen Dank, Herr Golder! Als Schülervertretung legen wir großen Wert darauf, dass die Schülerinnen und Schüler sich aktiv einbringen können. Es ist wichtig, dass wir zu Wort kommen und unsere Anliegen Gehör finden.

SV: Welche Rückmeldungen sind Ihnen besonders aufgefallen?

Herr Golder: Eigentlich können wir froh sein, dass wir eine Herausforderung, wie die Parkplatzsituation haben. Im Gegensatz zu den meisten Schulen in Hamburg stehen bei uns noch Parkplätze für Schüler*innen zur Verfügung. Die reichen aber nicht für alle. Deswegen können wir diese nur an diejenigen vergeben, die am meisten auf das Kommen mit dem Auto angewiesen sind. Wir haben die Kriterien zur Vergabe von Parkplätzen jetzt auch auf unserer Homepage veröffentlicht, um noch transparenter zu sein. Wir müssen auch schauen, wie die Situation in drei Jahren aussieht, wenn die Campus Hebebrandt-Schule in drei Jahren in den Tessenowweg zieht. Die Parkplatzsituation wird sich also perspektivisch nicht weiter verbessern. Wir freuen uns aber über tolle Kooperationsmöglichkeiten, insbesondere für die gymnasiale Oberstufe, die sich daraus ergeben können.

SV: Und welche weiteren Ergebnisse gibt es?

Herr Golder: Wir können die Kommunikation zur Klimaschule noch besser gestalten. Viele Schülerinnen und Schüler sind noch nicht ausreichend informiert. Ebenso sollte die Sichtbarkeit des Beratungsteams erhöht werden. Wir haben hier ein großartiges Angebot, das von spezifischer Beratung bis hin zur Begleitung bei generellen Lernschwierigkeiten reicht. Darüber hinaus zeigen die unterschiedlichen Ergebnisse, dass sich Lehrkräfte systematisches Feedback einholen sollten. Da ist auch die Erwartungshaltung vielleicht zu hoch. Denn nicht in allen Klassen kann sich jede Lehrkraft ein Feedback holen. Auch hier müssen wir mehr Transparenz schaffen. Wir haben hier bereits erste Schritte unternommen, aber verbindliche Standards fehlen uns noch. Ein letzter Punkt, der natürlich besonders negativ aufstößt, sind die diskriminierenden Beleidigungen, die wir insbesondere in einer Klasse erlebt haben. Wir sind eine offene und tolerante Schule und werden hier alle rechtlichen und pädagogischen Mittel ausschöpfen.

SV: Wir haben erfahren, dass Sie sich für das Projekt “Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage” und Schule der Vielfalt bewerben. Wie ist der Stand?

Herr Golder: Wir haben bereits mit Axel Kernkamp einen Diversitätsbeauftragten, der das Projekt begleitet – die “Schule der Vielfalt”. Das Projekt ist bereits initiiert, und wir sind in Gesprächen mit einem ehemaligen Schüler, der jetzt ein bekannter Schauspieler ist und wahrscheinlich die Schirmherrschaft für dieses Projekt übernimmt! Jeder soll an unserer Schule akzeptiert werden. Wir haben auch genderneutrale Toiletten – im A- und C-Gebäude gibt es Einzeltoiletten.

SV: Gibt es noch schulorganisatorische Mängel, die in der Evaluation deutlich werden?

Herr Golder: Ja, der große Aufzug ist leider häufig kaputt. Einige glauben ja, hier wäre nie etwas passiert. In Wahrheit jedoch wurde der Service jedes Mal gerufen und der Aufzug schnell repariert. Nur funktionierte er dann oft nur für halbe Stunde. Es wurde bereits eine Gutachterin beauftragt, um das Problem zu analysieren. Wir hoffen jetzt auf eine nachhaltige Reparatur. Die anderen Aufzüge funktionieren zumeist einwandfrei. Insbesondere die Toiletten im B-Gebäude wollen wir schon seit einiger Zeit sanieren lassen. Bislang mussten wir mit den vorhandenen Mitteln andere Projekte vorantreiben. Der Tausch der alten Neon-Leuchtröhren gegen stromsparenderendere LED-Lampen in der Sporthalle ist zum Beispiel sicherheitsrelevant und bringt wieder in jede Ecke der Halle genügend Licht.

Sollten im Schulgebäude Mängel auffallen, so sollten diese über das Ticketsystem rasch gemeldet werden. Es steht sowohl Lehrkräften als auch Schüler*innen zur Verfügung.

SV: Wie können Schüler*innen darüber hinaus mitwirken?

Herr Golder: Wir lesen jedes Ticket und versuchen, schnell zu handeln. Leider gibt es auch Schüler*innen, die unbeobachtet Unsinn treiben. Wir können nur an alle Mitschüler*innen appellieren Einhalt zu gebieten.

SV: Wie stellen Sie fest, dass die ergriffenen Maßnahmen zur Verbesserung geführt haben?

Herr Golder: Wir binden die Schülervertretung stärker ein und führen weitere Evaluationen durch, einschließlich einer Zwischenevaluation. Ein Beispiel ist die Rauchersituation: Wir planen spezielle Zonen zu markieren, in denen das Rauchen erlaubt ist. Nur bei Einhaltung der Regeln kann eine Ausnahmeregelung für die Rauchzonen gewährt werden. Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Schule für alle  zu gestalten – sei es durch eine verbesserte Ausstattung, transparente Regeln und Prozesse oder durch die Einführung innovativer Lehrmethoden, die das Lernen interaktiver und engagierter machen.

SV: Vielen Dank für Ihre Zeit und die umfassenden Hintergrundinformationen zu den Evaluationsergebnissen. Wir schätzen den konstruktiven Austausch zwischen Schulleitung und Schüler*innenvertretung sehr und möchten diesen weiter intensivieren.

Herr Golder: Auch von meiner Seite ein herzliches Dankeschön an alle Schülerinnen und Schüler, die an der Evaluation teilgenommen haben. Euer Feedback ist von unschätzbarem Wert für unsere kontinuierliche Weiterentwicklung. Ein besonderer Dank gilt auch der engagierten Schüler*innenvertretung. Ich freue mich darauf, im intensiven Austausch gemeinsam an Verbesserungen für unsere Schule zu arbeiten.

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